Mit privater Finanzierung die Pflegewirtschaft untergraben

Die Lockdowns während der Pandemie und die eingeschränkte Mobilität haben uns schmerzhafte Lektionen über die Bedeutung der Pflege erteilt. Erstens zwang uns die Pandemie, den Wert der Pflegekräfte als unverzichtbar anzuerkennen und zu erkennen, dass wir auf ein breites Spektrum an unverzichtbaren Arbeitskräften angewiesen sind. Zweitens ereignete sich ein erheblicher Teil der Todesfälle in Langzeitpflegeheimen, was die Anfälligkeit eines lange vernachlässigten Sektors deutlich machte. Drittens bekamen Eltern mit schulpflichtigen Kindern den Stress zu spüren, der entsteht, wenn sie von zu Hause aus arbeiten und sich gleichzeitig auf engem Raum um ihre Kinder und Familienangehörigen kümmern müssen. Marina Durano schreibt in ihrem Paper für Global Policy Watch, wie Finanzialisierung eine funktionierende und geschlechtergerechte Pflegeökonomie verunmöglicht und bestehende System erodieren lässt.

Eine feministische Perspektive auf den Follow-up im FfD-Prozess

Das FfD-Follow-up muss der Raum sein, in dem die UN-Mitgliedsstaaten versuchen, die Beziehung zwischen finanziellen, produktiven und sozial reproduktiven Tätigkeitsbereichen in Ergebnisse zu verwandeln, die die Menschenrechte verwirklichen, Kapazitäten aufbauen und die globale Ungleichheit verringern. Eine stärkere Integration der verschiedenen Teile des UN-Systems, die sich mit Menschenrechten und anderen wichtigen Entwicklungsfragen befassen, ist für die Reform der internationalen Finanzarchitektur von zentraler Bedeutung. Noch wichtiger ist, dass das Empowerment von Frauen und die sinnvolle Beteiligung von Feministinnen und Frauenorganisationen dazu beitragen, die Rechenschaftspflicht des multilateralen Systems gegenüber der Menschheit zu stärken.

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